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Der einbeinige Krieger und die Invictus Games

Wir haben ihn getroffen – Thomas Wedig, der Mann, über den gerade viel gesprochen und geschrieben wird und wollten herausfinden, was denn nun stimmt: Regiert bei ihm mehr der Mut oder mehr der Wahnsinn? Und was hat er mit den „Royals“ zu tun?

OSB: 2020 ist für Dich ein sehr aufregendes Jahr. Wie kam es, dass Du als einbeiniger Krieger bei Ninja Warrior Germany 2020 mitgemacht hast?
Thomas: RTL ist an meinen Prothesenhersteller Össur herangetreten und hat gefragt, ob Sie jemanden kennen, der bereit wäre, mit Prothese beim Ninja Warrior mitzumachen. Da fiel die Wahl schnell auf mich – der ist so wahnsinnig – der macht das.  Und so habe ich mich beworben und beim Casting durchgesetzt.

OSB: Was ging Dir bei der Anfrage konkret durch den Kopf?
Thomas: „Wenn Du auf dem Sofa liegst, kannst Du viel erzählen, was Du wohl so alles kannst… ich wollte beweisen, dass es klappen kann.  Also bin ich angefangen zu trainieren.

OSB: Das ist doch Wahnsinn, mit einer Behinderung (Thomas verlor in 2014 aufgrund eines Aneurysmas in der Kniekehle seinen Unterschenkel) beim härtesten TV-Hindernisparcours zu starten, oder?
Thomas: Was ist eine Behinderung? Ich lass mich nicht behindern. Ich hatte bis 2014 nie Stress mit meinem Körper, hab immer Sport gemacht, war immer fit.  Erst als Fußballer, dann als Läufer. 23 Marathons. Acht Mal hintereinander unter drei Stunden.
Und dann kam das Leben mit Prothese und zum Glück von Össur die Lauffeder, mit der ich wieder richtig trainieren konnte.

OSB: Du hast als Botschafter von Össur auch bei den Invictus Games Deine Prothese vorgestellt – Prinz Harry hat sich live dazuschalten lassen – seid ihr jetzt „per Du“?
Thomas: Ich trete mit einem Bein jede Tür ein und viele öffnen sich auch so. Der Vortrag bei den Invictus Games war wirklich etwas ganz Besonderes und so etwas erlebt man nicht alle Tage.  Als Prinz Harry sich dazuschalten ließ, war ich schon mächtig aufgeregt.  
Auf jeden Fall sind diese Spiele richtig wichtig, weil sie die Bedeutung des Sports bei der Gesundung demonstrieren, die Rehabilitation unterstützen und das Leben jenseits von Behinderung zeigen. Und genau das mach ich auch.

OSB: 2023 kommen die Invictus Games hoffentlich nach Düsseldorf! Aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben. Wir freuen uns auf dieses Event.  
Wie hast Du Dich denn auf den jetzigen TV-Einsatz konkret vorbereitet? Die Fitness-Studios waren ja eine lange Zeit im Frühjahr geschlossen?
Thomas: Wo ein Wille, da ein Weg. Neben Laufen und Schwimmen bin ich mit Gartenhandschuhen in den Wald gefahren und in die Bäume geklettert. Dabei habe ich eventuell auch manchmal für Irritation bei dem einen oder anderen Waldbesucher gesorgt…

OSB: Was wolltest Du denn persönlich mit deiner Teilnahme erreichen?
Thomas: Der Auftritt soll natürlich Mut machen. Und wenn ich damit jetzt nur diesen einen Menschen erreicht habe und dieser eine Mensch von seiner Couch aufsteht, dann habe ich mein Ziel erreicht.

OSB: Wirst Du nochmal beim Parcours mitmachen? Was sind Deine nächsten Herausforderungen?
Thomas: Das kann ich im Augenblick noch nicht sagen, mein nächstes Ziel ist, dass ich durch das Zwischenahner Meer schwimmen will und Fallschirmspringen steht auch auf meiner Liste.

OSB: Mit unserem Bildband „Herausforderung“ zeigen wir, wie außergewöhnlich Herausforderungen sein können - und vor allem wie schön es ist, sie gemeistert zu haben!
Auf jeden Fall braucht es außergewöhnliche Menschen und heute haben wir mit Dir so einen Menschen kennengelernt. Vielen Dank für das Gespräch!

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  • Ein echter Mutmacher

    Was eine großartige Geschichte. Die macht echt Mut.
    So ein außergewöhnlicher Sportler ist ein großes Vorbild für uns alle!!
    Das Leben ist eine Herausforderung, aber es gibt wirklich keinen Grund den Kopf in den Sand zustecken.